Peter Dammann, Fotograf (1950- 2015)

Peter Dammann lebte in Bern und Hamburg. Nach einem Studium der Fotografie an der Kunsthochschule in Hamburg arbeitete er zwei Jahre als Assistent von Professor Kilian Breier. Die letzten Jahre vor seinem Tod hat er wiederum an einer Kunstschule gearbeitet, als Dozent an der Schule für Gestaltung in Bern.

Dammann fotografierte oft sozial engagierte Reportagen und arbeitete dabei auch mit Hilfsorganisationen und Institutionen zusammen. Einen Schwerpunkt bildeten seine fotografischen Projekte in Mittelosteuropa und Nahost. Nach den Arbeiten gegen die Todesstrafe, zur Lage der Strassen- und Bahnhofskinder, dem Leben in der „Stadt des atomaren Ruhms“ in Bulgarien und zum Kampf um eine Zukunft junger Boxern in Ukraine entstanden Dokumentationen zum Leben in rumänischen und russischen Psychiatrien. 2004/2005 fotografierte er die Arbeit der „Universitären Psychiatrischen Dienste“ in Bern. Von 2004-2009 dokumentierte er den Aufbau eines palästinensischen Jugendorchesters in der West Bank, sowie die Arbeit eines Baby-Hospitals in Bethlehem. Von 2008-2009 berichtete er über die Arbeit „El Sistema“, der Jugendorchesterbewegung in Venezuela. Von 2010-2012 entstand eine Dokumentation über eine Musikschule für hochbegabte Kinder in Georgien. Ab 2013 arbeitete er wiederum in der Westbank und im Gaza.

Insgesamt sind die Arbeiten Dammanns eine umfangreiche Betrachtung der Adoleszenz, meist zu Kinder und Jugendlichen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens geboren wurden.

Dammann hat zahlreiche Preise für seine Arbeit bekommen, u.a. einen World Press Photo Award und den Lead Award. Seine Bilder wurden in vielen Büchern gedruckt und auf Ausstellungen gezeigt.

 

Auszeichnungen

  • World Press Photo Award, 2. Preis in der Kategorie Portraits
  • Lead Awards (Photo-Essay des Jahres in der Zeitschrift Mare)
  • Journalistenpreis Entwicklungspolitik des Bundesministeriums für Zusammenarbeit: ökologische Landwirtschaft auf Sri Lanka.
  • Medienpreis der Kindernothilfe (El Sistema in Venezuela)
  • 1. Preis Lagois-Fotowettbewerb, Evangelischer Pressedienst Bayern

Stipendien

  • Gabriel Gruner Stipendium
  • Grenzgänger-Stipendium der Bosch-Stiftung
  • Christoph Eckenstein Grant
  • Stipendien der Verwertungsgesellschaft Bild und Kunst
  • Stipendium Dokumentarfotografie der „Patriotischen Gesellschaft von 1765“

Einzelausstellungen

  • MAZ-Luzern, 2014: 15 Jahre Reportagen für die Zeitschrift Mare
  • Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, 2014: Paliashvili Musikschule in Tbilisi, Georgien
  • Psychiatrie-Museum Bern, 2009: Haus hinter dem Palast – Das Leben im Psycho Neurologischen Internat Nr. 3 in Peterhof/Russland
  • Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, 2008 und im Gran Teatre del Liceu, Barcelona, 2006 und in der Berliner Philharmonie, 2006: Ein Jugendorchester in Palästina
  • Psychiatriemuseum Zwiefalten, 2005: Der Fluch der Baronin – psychiatrische Anstalten in Rumänien
  • Altonaer Museum in Hamburg, 2003: Rubinsteins Vermächtnis – Das St. Petersburger Konservatorium
  • Schloss Brake in Lemgo, 1997: Straßenkinder und Kindersoldaten
  • Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, 1996: Straßenkinder in St. Petersburg
  • Heidelberger Kunstverein, 1995: Menschen in Mitteleuropa

Peter Dammann brachte die Bilder dahin zurück, wo er sie fotografiert hat und realisierte Ausstellungen in St. Petersburg, Tbilisi, Gaza-City, Jerusalem und Ramallah.

Zudem wurden seine Werke auch in diversen Gruppenausstellungen gezeigt. Wie im Juli 2015 Exhibition – Bodies of Planned Obsolescence, the Watermans Centre, London, UK.